Neue Standards für Verbrauchswerte.
Näher am Realverbrauch: WLTP überholt die Verbrauchswerte.
Ab dem 1. September 2017 werden bestimmte Neuwagen nach dem weltweit harmonisierten Prüfverfahren für Personenwagen und leichte Nutzfahrzeuge (World Harmonised Light Vehicle Test Procedure, WLTP), einem neuen, realistischeren Prüfverfahren zur Messung des Kraftstoffverbrauchs und der CO2-Emissionen, typgenehmigt. Ab dem 1. September 2018 wird der WLTP den neuen europäischen Fahrzyklus (NEFZ), das derzeitige Prüfverfahren, ersetzen. Wegen der realistischeren Prüfbedingungen sind die nach dem WLTP gemessenen Kraftstoffverbrauchs- und CO2-Emissionswerte in vielen Fällen höher als die nach dem NEFZ gemessenen. Die Normverbrauchsabgabe (NoVA) wird jedoch weiterhin auf Basis des rückgerechneten NEFZ-CO2-Wertes berechnet.
Seit dem 01.September 2019 muss zu jeder WLTP-Messung ein RDE-Test durchgeführt werden, dieser überprüft die Werte der WLTP-Messung und macht die Schadstoffausstoß-Messung genauer.
RDE (Real Drive Emission) ist ein Straßentest zur Überprüfung von Schadstoffemissionen. Beschrieben wird das Emissionsverhalten von Fahrzeugen unter realen Bedingungen auf der Straße.
Mehr Klarheit dank WLTP.
WLTP reformiert die Mess- und Prüfverfahren der Autohersteller. Alles Wichtige zur neuen Praxis auf einen Blick.
NEFZ vs. WLTP: der Vergleich im Profil.
Längere Strecken, kürzere Standzeiten: Mit WLTP kommt das Testverfahren zur Messung von Kraftstoffverbrauch und CO2-Werten eines Fahrzeugs auf den Prüfstand. So unterscheiden sich die Fahrzyklen:
NEFZ im Überblick.
Der genormte Fahrzyklus NEFZ gilt für alle Personenkraftwagen und leichte Nutzfahrzeuge. Er wurde 1992 von der Europäischen Union eingeführt, um den Kraftstoffverbrauch und fahrzeugspezifische Emissionen zu ermitteln und vergleichbare Werte zu liefern. Hier sehen Sie auf einen Blick, welche Rahmenbedingungen seinen Messungen zugrunde liegen:
- Die Temperatur in der Prüfkammer liegt bei 20 - 30°.
- Die Streckenlänge beträgt 11 km.
- Der Zyklus dauert 20 Minuten.
- Der Zyklus setzt sich aus zwei Phasen zusammen: 13 Minuten simulierter Stadtfahrt, 7 Minuten simulierter Überlandfahrt
- Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt bei ca. 33 km/h.
- Der Standzeitanteil beträgt 25 %.
- Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 120 km/h.
- Die Schaltpunkte für Modelle mit Handschaltgetriebe sind genau vorgegeben.
- Sonderausstattung und Klimatisierung werden nicht berücksichtigt.
WLTP im Überblick.
Worldwide Harmonized Light-Duty Vehicles Test Procedure, kurz WLTP, ist eine weltweit harmonisierte Prüfung für Personenkraftwagen und leichte Nutzfahrzeuge. Sie soll ab 1. September 2017 mit wesentlich dynamischeren Testparametern für realistischere Verbrauchsangaben sorgen. Welche das sind, sehen Sie hier:
- Die Temperatur in der Prüfkammer liegt bei 23° C.
- Die Streckenlänge beträgt 23 km.
- Der Zyklus dauert 30 Minuten.
- Er setzt sich aus vier Phasen (low, medium, high, extra-high) zusammen.
- Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt bei 47 km/h.
- Der Standzeitanteil beträgt 13 %.
- Die Höchstgeschwindigkeit liegt über 130 km/h.
- Die Schaltpunkte werden für jedes Fahrzeug vorab individuell berechnet.
- Fahrzeuggewicht und Zusatzausstattung fließen in die Bewertung mit ein.
- Gemessen werden alle möglichen Motoren- und Getriebekombinationen.
Ziele des neuen Messverfahrens.
Mit dem WLTP-Fahrzyklus werden die Testparameter zur Ermittlung von Kraftstoffverbrauch und Abgasemissionen neu definiert. Die Vorteile im Überblick:
Transparenz.
In Zukunft lässt sich der tatsächliche Alltagsverbrauch eines Fahrzeugs besser einschätzen.
WLTP berücksichtigt ein alltagsnäheres Fahrprofil als der bisherige NEFZ-Standard. Denn der gleicht einem synthetischen Labortest und dient in erster Linie der Vergleichbarkeit verschiedener Fahrzeugen, ohne den Realverbrauch realistisch widerzuspiegeln. Während die Verbrauchswerte bisher also unter abstrakten Laborbedingungen gemessen wurden, erlaubt das neue Verfahren dank verbesserter Testparameter eine genauere Prognose zum tatsächlichen Verbrauch eines Fahrzeugs. WLTP erhebt den Anspruch, ein realitätsnahes Fahrverhalten zu simulieren. Und so wesentlich realistischere Ergebnisse zu erzielen.
Standards.
Der neue WLTP-Standard sorgt für weltweit vergleichbare Testergebnisse.
Eins der Hauptziele des WLTP-Verfahrens ist die einheitliche Bestimmung der Abgasemissionen und des Energieverbrauchs für verschiedene Antriebsarten wie beispielsweise Benzin, Diesel, CNG oder auch Strom. Ein Fahrzeug desselben Typs muss in allen Teilen der Welt bei korrekter Befolgung der Messprozedur mit dem WLTP-Zyklus zu jedem Zeitpunkt das gleiche Testergebnis liefern. Diese notwendige Vergleichbarkeit ist es auch, die eine Labormessung unumgänglich macht.
Deshalb werden Kraftstoffverbrauch und Emissionen im Rahmen eines dynamischen Fahrprofils zuverlässig und repräsentativ auf dem Rollstand ermittelt.
Klimaschutz.
Realistischere Verbrauchsangaben helfen, internationale Klimaziele zu erreichen und die Umwelt weniger zu belasten.
CO2-Reduktion ist ein zentrales Thema bei der Fahrzeugentwicklung. Dank WLTP kann die Einhaltung internationaler Vorgaben bezüglich der Grenzwerte für CO2-Emissionen nachvollziehbar überprüft werden.
Im Jahr 2010 wurden allein in der EU 4,72 Milliarden Tonnen CO2-Emissionen ausgestoßen, 19 % davon durch den Straßenverkehr*. Deswegen will die Europäische Union den Ausstoß von Emissionen bis 2020 um 20 % senken**. Dieses Ziel soll mit Hilfe des WLTP umgesetzt werden. Denn genau wie der Kraftstoffverbrauch, hängen die CO2-Emissionen eines Fahrzeugs vom Modell ab. WLTP schafft mehr Transparenz im Vergleich des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen verschiedener Fahrzeuge. Die Messwerte sind so unabhängig vom Hersteller und vom Fahrzeugtyp. Und fallen tendenziell höher aus als beim NEFZ-Zyklus. Deshalb ist damit zu rechnen, dass einzelne Modelle und deren Motoren zugunsten des Klimaschutzes optimiert werden.
*) Die Angaben beziehen sich auf das Papier "Mobilität der Zukunft - sicher und geprüft", 16.03.2015, Verband der TÜV e.V.
**) Die Angaben beziehen sich auf das 2013 veröffentlichte Papier zur "CO2-Regulierung für Pkw" des Institut der deutschen Wirtschaft Köln
Quelle: Volkswagen AG
Einfach Sprit sparen.
Der Kraftstoffverbrauch Ihres Autos hängt von vielen Faktoren ab, die Sie nicht beeinflussen können. Trotzdem kann ein guter Teil Ihres Verbrauchs mit Hilfe simpler Tricks eingespart werden.
Locker fahren, locker sparen.
Fahren Sie vorausschauend und modern.
Halb so stressig, doppelt so sparsam: Wer gelassen und gleichmäßig fährt, wenig bremst, im Verkehr mitschwimmt, sein Fahrzeug rollen lässt und den Schwung nutzt, verbraucht deutlich weniger Sprit und fährt entspannter. Auch auf der Autobahn: statt 160 lieber 130 km/h fahren und sparen. Im Übrigen trägt eine vorausschauende Fahrweise auch dazu bei, Staus zu vermeiden.
Rechtzeitig schalten, später tanken.
Fahren Sie im höchstmöglichen Gang.
Bei 30 in den Dritten - früher schalten hilft sparen: Niedertouriges Fahren schadet dem Motor? Ein Ammenmärchen. TDI- und TFSI-Motoren lieben es, bei 30 km/h im dritten Gang zu fahren - sie entwickeln schon bei 2.000 U/min erstaunliche Durchzugskraft. Legen Sie einfach nach einer Wagenlänge Anrollen den zweiten Gang ein. Und beim Hochschalten können Sie gern einen Gang überspringen. Wählen Sie immer den höchstmöglichen Gang. 50 km/h im fünften Gang ist für viele Fahrzeuge kein Problem: Solange Ihr Auto ruckfrei und akustisch komfortabel fährt, ist die Drehzahl nicht zu niedrig.
Einfach mal rollen lassen.
Nutzen Sie die Schubabschaltung.
0,0 Liter - so rollen Sie zum Nulltarif: Mit den richtigen Techniken beim Fahren geht das Sparen richtig los: Wussten Sie, wie Sie "im Momentanverbrauch" exakt 0,0 l/100 km erreichen können? Beim Rollenlassen mit eingelegtem Gang! Dank Schubabschaltung wird dann die Kraftstoffzufuhr zum Motor unterbrochen, und Sie verbrauchen währenddessen keinen einzigen Tropfen Sprit. Nutzen Sie diese clevere Methode am besten dann, wenn Sie zusätzlich von der Motorbremsung profitieren. Also bergab oder beim Zufahren auf eine rote Ampel. Auch beim Auskuppeln verbraucht man deutlich weniger. Das ist besonders dann effektiv, wenn Sie - dank vorausschauender Fahrweise - lange Strecken ausrollen können.
Komfort hoch, Verbrauch runter.
Setzen Sie das Zubehör maßvoll ein.
Bis zu 2 Liter sparen - am richtigen Ende: Zubehör macht Autofahren komfortabler - übermäßig eingesetzt aber leider auch teurer. Eine Klimaanlage beispielsweise verbraucht Sprit - und das gar nicht wenig. Um die Innentemperatur im Hochsommer herunterzuregeln und beizubehalten, verbraucht sie bei niedrigen Geschwindigkeiten bis zu 2 l/100 km! Dabei kann man die Temperatur auch senken, indem man vor der Fahrt durchlüftet und kurz mit heruntergefahrenen Fenstern anfährt. Überprüfen Sie einfach während der Fahrt immer wieder, welches Zubehör Sie gerade verwenden - und welches Sie wirklich brauchen.
Mit Nachdruck sparen.
Überprüfen Sie den Reifendruck.
Mit etwas Luft bis zu 15 Prozent gespart: Spritsparen beginnt schon vor der Fahrt - mit einer einfachen Reifendruckkontrolle! Der Rollwiderstand hat einen Anteil am Gesamtverbrauch von bis zu 15 %. Wenn Sie Ihre Reifen auf den für volle Beladung empfohlenen Reifendruck (die Werte finden sich in der Tankklappe) aufpumpen, verringert sich der Rollwiderstand - und somit auch der Verbrauch. Achten Sie auch beim Reifenkauf auf einen möglichst geringen Rollwiderstand - das spart noch einmal bis zu 3 % Kraftstoff und ist darüber hinaus auch noch leiser.
Eiskalt sparen mit warmem Motor.
Vermeiden Sie Kurzstrecken.
Wege kombiniert - deutlich gespart: Am meisten verbraucht der Motor, wenn er kalt ist. De facto bedeutet das: Wenn Sie viel auf sehr kurzen Strecken unterwegs sind, haben Sie schnell einen Verbrauch von bis zu 30 l/100 km! Wenn Sie allerdings viele Wege mit einer Fahrt erledigen, können Sie Sprit sparen. Denn in dem Fall kann der Motor Ihres Porsche eher die entsprechende Betriebstemperatur erreichen und verbraucht deutlich weniger.
Gut geschmiert, gut gespart.
Verwenden Sie Leichtlauföl.
Mit Qualität bis zu 5 % sparen: Je früher der Motor gut geschmiert ist, umso schneller arbeitet er emissionsarm. Das ist besonders bei Kaltstarts und Kurzstrecken wichtig. Gutes Motorenöl muss daher vor allem eins leisten: sich schnell verteilen.
Leichtlauföle sind hier nicht zu übertreffen. Mit ihnen verringern Sie den Kraftstoffverbrauch um bis zu 5 % im Vergleich zu herkömmlichen Ölen. Fast alle Porsche Modelle sind daher ab Werk auch mit Ölen versehen, die Leichtlaufeigenschaften besitzen.
Schnittig unterwegs.
Verringern Sie den Luftwiderstand.
Effizienter unterwegs mit geringem Luftwiderstand: Eine günstige Aerodynamik ist der Schlüssel zu einem geringen Verbrauch, insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten. Die Karosserie Ihres Porsche ist daher so konzipiert, dass sie dem Wind so wenig Angriffsfläche wie möglich bietet. Dachaufbauten wie Fahrradträger und Dachboxen machen diesen Vorteil allerdings wieder zunichte. Zwischen zwei Ski- oder Mountainbike-Wochenenden macht es also durchaus Sinn, den Dachträger wieder abzunehmen.
So leicht kann Sparen sein.
Vermeiden Sie unnötigen Ballast.
Mit der Nulldiät bis zu 0,3 Liter sparen: Jedes Kilo Gepäck kostet Sprit. Um genau zu sein: 100 kg Gewicht erhöhen den Verbrauch um bis zu 0,3 l/100 km. Überprüfen Sie daher regelmäßig den Inhalt Ihres Kofferraums. Und auch mit der Tankfüllung selbst können Sie sparen. Füllen Sie den Tank nur bis zur Hälfte. Denn ein voller Tank erhöht das Gewicht und damit den Verbrauch.
Fragen und Antworten.
Ein Fahrzyklus bestimmt, unter welchen Voraussetzungen Kraftstoffverbrauch und CO2-Emission eines Fahrzeugs gemessen werden. Er soll eine möglichst realitätsnahe durchschnittliche Autofahrt simulieren. Damit der Hersteller bei der Zulassung und im Vertrieb eines Fahrzeugs vergleichbare Werte angeben kann, gibt der Fahrzyklus bestimmte Rahmenbedingungen wie z. B. Starttemperatur, Geschwindigkeit oder Messdauer vor.
Der Neue Europäische Fahrzyklus (kurz: NEFZ; engl.: New European Driving Cycle, kurz: NEDC) wurde am 01.07.1992 von der Europäischen Union eingeführt. Er sollte eine einheitliche Ermittlung der fahrzeugspezifischen Emissionen und des Verbrauchs garantieren und für eine bessere Vergleichbarkeit der Fahrzeuge untereinander sorgen, erhebt jedoch nicht den Anspruch, den tatsächlichen Alltagsverbrauch widerzuspiegeln.
Ab September 2017 wird mit dem Worldwide Harmonized Light-Duty Vehicles Test Procedure, kurz WLTP, ein neuer, weltweit einheitlicher Zyklus eingeführt. WLTP berücksichtigt ein alltagsnäheres Fahrverhalten als der bisherige NEFZ-Standard. Das neue Verfahren soll den Verbrauch eines Fahrzeugs realistischer abbilden und beruht auf einem veränderten Testzyklus mit strengeren Prüfvorgaben.
Der 1992 von der Europäischen Union ins Leben gerufene Prüfzyklus NEFZ ist nicht mehr zeitgemäß, um das individuelle Fahrverhalten im Alltag repräsentativ abzubilden. Der neue WLTP-Standard soll nun gewährleisten, dass die bei der Typgenehmigungsprüfung eines Modells gemessenen Emissionen und Verbrauchswerte denen im praktischen Fahrbetrieb entsprechen. Er unterscheidet sich deshalb sowohl im Verfahren als auch im eigentlichen Fahrzyklus vom NEFZ-Standard.
Neu definierte Testparameter sind zum Beispiel eine größere Testdistanz, längere Fahrzeiten, reduzierte Standzeiten, höhere Durchschnittsgeschwindigkeiten und die Berücksichtigung optionaler Sonderausstattungen. Diese Neuerungen führen in der Regel zu höheren Verbrauchsangaben.
Der neue WLTP-Zyklus wird am 01.09.2017 gesetzlich verpflichtend. Ab September 2017 müssen alle neu eingeführten Pkw-Modelle und Motoren von den Fahrzeugherstellern mit den Verbrauchs- und Abgasmesswerten nach WLTP gekennzeichnet sein.
Ab 01.09.2018 müssen dann alle Neufahrzeuge - also auch bereits bestehende Modelle - nach den Verbrauchs- und Abgasmesswerten des WLTP gekennzeichnet sein.
Nein, bisher sind keine Veränderungen der Modellpalette geplant. Einzelne Modelle und deren Motoren müssen zwar optimiert werden, um eine noch höhere Effizienz zu erzielen und die Emissionen entsprechend der Vorgaben weiter zu senken - einen WLTP-bedingten Wegfall von Modellen wird es aber nicht geben.
Ja, gibt es. Die in Japan (JC 08) und den USA (FTP 75) entwickelten Fahrzyklen zur Abgas- und Verbrauchsmessung orientieren sich stärker an spezifischen Situationen im jeweiligen Stadtverkehr. Japans Fahrzyklus enthält beispielsweise viele Stop-and-go-Phasen und wird zweimal, einmal als Kalt- und einmal als Warmstart, gefahren.