NEFZ und WLTP.
Der neue Test sieht einen veränderten Fahrzyklus und strengere Prüfvorgaben vor, zu denen unter anderem eine längere Zeitspanne für die Messung und eine angehobene Höchstgeschwindigkeit gehören. Die Neuerungen im Überblick:
Aus dem Kaltstart werden auf dem Rollenprüfstand vier Geschwindigkeitsbereiche gemessen: bis 60, bis 80, bis 100 und über 130 km/h. Innerhalb dieser Phasen wird immer wieder beschleunigt und gebremst. Die Höchstgeschwindigkeit ist damit um 10 km/h höher als beim NEFZ. Außerdem liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit mit ca. 47 km/h ebenfalls deutlich höher (vorher ca. 33 km/h). In der Prüfkammer ist eine Temperatur von 23° C vorgegeben, bei NEFZ waren es bisher 20 - 30° C. Der gesamte WLTP-Fahrzyklus dauert etwa 30 Minuten, wohingegen der NEFZ lediglich 20 Minuten vorsieht. Auch die Streckenlänge hat sich mit 23 statt 11 Kilometern mehr als verdoppelt. Anders als beim NEFZ, werden individuelle Sonderausstattungen beim WLTP für Gewicht, Aerodynamik und Bordnetzbedarf (Ruhestrom) berücksichtigt. Stromverbrauchende Sonderausstattungen, wie die Klimaanlage oder Sitzheizung, bleiben für das Prüfverfahren nach wie vor ausgeschaltet.
Fragen & Antworten zur Reichweite sowie Batterienutzung von E-Fahrzeugen
Die Reichweiten wurden nach dem Standard-WLTP-Zyklus ermittelt, um den Vergleich zwischen Herstellern zu ermöglichen. Die angegebenen Werte beinhalten auch die zusätzliche Reichweite, die durch Rekuperation (Energierückgewinnung beim Bremsen) erzielt wird.
Verschiedene Faktoren, wie Fahrstil, Verkehrssituation, Topografie, Geschwindigkeit, Nutzung von Komfort-/Nebenverbrauchern (z. B. Klimaanlage, Infotainment usw.), Außentemperatur, Anzahl der Passagiere, Zuladung und der gewählte Fahrmodus (z. B. Sport), können sich positiv oder negativ auf die tatsächliche Reichweite auswirken.
Eine Lithium-Ionen-Batterie unterliegt physikalischer und chemischer Alterung sowie Verschleiß. Dies führt zu einer Verringerung des nutzbaren Energiegehalts der Batterie, beeinflusst durch Nutzerverhalten und Umweltbedingungen. Mit zunehmendem Alter der Batterie verringert sich die Reichweite und die Ladezeit verlängert sich.
Aufgrund der Auswirkungen von Temperatur auf den batterieelektrischen Antrieb, die Ladeleistung sowie die Batterielebensdauer beachten Sie bitte Folgendes:
- Vermeiden Sie nach Möglichkeit dauerhafte Umgebungstemperaturen von über 30 °C, z. B. durch längeres Parken in direkter Sonneneinstrahlung.
- Wenn das Parken bei Temperaturen über 30 °C nicht vermieden werden kann, schließen Sie das Fahrzeug nach der Nutzung an das Stromnetz an und laden Sie die Hochvoltbatterie mit Wechselstrom (AC) auf einen maximalen Ladezustand von 80 %.
- Bei längeren Standzeiten von mehr als zwei Wochen sollte das Fahrzeug, wenn möglich, bei einer Umgebungstemperatur zwischen 0 °C und 20 °C aufbewahrt werden, und der Ladezustand der Batterie sollte während dieses Zeitraums zwischen 20 % und 50 % gehalten werden.
- Für das tägliche Laden des Fahrzeugs sollte der maximale Ladezustand der Hochvoltbatterie auf etwa 80 % eingestellt werden.
- Nutzen Sie die Batterieschonfunktion, sofern diese in Ihrem Fahrzeug verfügbar ist. Die aktivierte Funktion fördert eine lange Batterielebensdauer. Das Ladeziel wird auf 80 % gesetzt. Außerdem wird die Batterie bei hohen Umgebungstemperaturen konditioniert, was die Ladeleistung verringern kann.
Die angegebenen Ladeleistungen und -zeiten können aufgrund physikalischer und chemischer Grenzen variieren, abhängig von Faktoren wie der verfügbaren Leistung der länderspezifischen Energieinfrastruktur, der eigenen häuslichen Installation, der Temperatur, der Vorkonditionierung des Innenraums und dem Ladezustand der Batterie sowie dem Alter der Batterie. Die tatsächlichen Ladezeiten können daher deutlich höher sein als angegeben.
Die angegebene beste DC-Ladezeit (DC = Gleichstrom) für das Erhöhen des Ladezustands von 10 % auf 80 % erfordert eine CCS-Schnellladestation (CCS = Combined Charging System) mit mindestens 300 kW und mehr als 850 V sowie eine vorkonditionierte Batterie. Die gleichen Voraussetzungen gelten für die Angabe der nach WLTP in zehn Minuten nachgeladenen Reichweite.
Aus physikalischen und chemischen Gründen nimmt die Ladegeschwindigkeit ab, je näher sich die Batterie ihrer maximalen Energiekapazität nähert. Daher empfiehlt es sich in der Regel, die Batterie mit Gleichstrom (DC) nur bis 80 % oder bis zur benötigten Reichweite zu laden.
Die überwiegende Nutzung von CCS-Schnellladestationen führt langfristig zu einer Erhöhung der Ladezeiten. Für das tägliche Laden zu Hause wird das Laden mit Wechselstrom (AC) empfohlen. Im Falle von DC-Laden wird eine Ladeleistung von maximal 50 kW empfohlen. Die Nutzung einer Industriesteckdose (AC) führt zu einer verbesserten Effizienz und einer wesentlich kürzeren Ladezeit im Vergleich zur Nutzung einer Haushaltssteckdose.
Bei batterieelektrischen Fahrzeugen hängt die verfügbare Antriebsleistung von verschiedenen Faktoren ab, wie der Dauer der Leistungsabforderung, dem Geschwindigkeitsbereich, dem Ladezustand und der Temperatur der Batterie sowie der Temperatur der Antriebe. Die angegebenen Leistungswerte stehen nur in einem sehr begrenzten Zeitfenster während des Beschleunigungsvorgangs zur Verfügung und können beispielsweise eingeschränkt sein, wenn die Batterietemperatur nach einem Schnellladen hoch ist oder die Batterie durch winterliche Bedingungen kalt ist.
Die angegebenen Beschleunigungswerte werden unter Nutzung der Overboost-Leistung in Kombination mit der Launch Control ermittelt, bei hohem Ladezustand der Batterie und bei Betriebstemperatur der Batterie. Aufgrund physikalischer Grenzen kann diese maximale Leistung mehrfach abgerufen werden, jedoch nicht unbegrenzt hintereinander.